Bei einem Firmenbesuch der SPD-Landtagsfraktion ist erneut deutlich geworden, wie sich Arbeitsbedingungen familiengerecht gestalten lassen, wenn die Unternehmensführung die Situation von Müttern aus eigener Erfahrung kennt.Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Hendrik Hering interessierte sich als Gast beim Verpackungsservice Claudia Kuhn besonders für flexible Arbeitszeitgestaltung: „Ein konventioneller Arbeitstag von neun bis fünf Uhr passt nicht in die Lebenswirklichkeit von Eltern.
Wenn man kleine Kinder hat, geben diese eben den Takt vor. Aber mit der richtigen Einstellung ist es in vielen Berufen möglich, besonders den Müttern die nötigen Spielräume zu geben.“
Gemeinsam mit der gleichstellungspolitischen Sprecherin Petra Elsner und der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin Tanja Machalet hatte Hendrik Hering das Gespräch mit dem Team von Claudia Kuhn gesucht. Diese berichtete, wie sie schon in der Gründungsphase als Mutter zweier Kinder ihre eigene Arbeitszeiten dorthin legen musste, wo neben der Kinderbetreuung noch Luft war. Was dann auch für andere Mütter galt, die sie aus dem Freundeskreis zur Verstärkung mit einbezog. Jetzt arbeiten rund 80 Beschäftigte bei ihr, 70 davon Frauen. Ob eine Mitarbeiterin längerfristig Teilzeit arbeiten will, weil ihre Lebensphase es erfordert; ob sie morgens ab sechs anfangen will, weil dann der Mann noch zu Hause sein kann; oder ob sie kurzfristig alles stehen und liegen lassen muss, weil der Kindergarten anruft und das Kind krank ist – Claudia Kuhn vertritt den Standpunkt, dass sich so etwas irgendwie einrichten lassen muss. Zudem bekomme sie diese Flexibilität ja auch zurück – sehr wichtig für ein Unternehmen, das zuweilen mit wechselnder Auftragslage und knappen Zeitfenstern operieren muss.
„Solche Beispiele können andere Unternehmen ermutigen, den Bedürfnissen von Eltern mehr entgegenzukommen“, so Hendrik Hering. „Wir brauchen mehr Frauen mit Familienerfahrung in Führungspositionen. Weit blickende Arbeitgeber sollten von sich aus ein Interesse daran haben, familiengerechte Rahmenbedingungen zu schaffen und Frauen so dauerhaft für ihr Team zu gewinnen. Auch die Politik ist gefordert. Wir müssen die öffentliche Kinderbetreuung weiter ausbauen – anstatt ein unsinniges Betreuungsgeld zu bezahlen – und zudem diejenigen unterstützen, die Angehörige pflegen; nach wie vor sind dies vor allem Frauen. Und wir müssen die Trennung zwischen Minijobs und sozialversicherter Teilzeit überwinden: Eltern und Pflegende müssen die Chance haben, ihre Arbeit an den Erfordernissen ihrer Lebensphase auszurichten, ohne auf den Status einer Aushilfe zurückzufallen oder bei der sozialen Absicherung benachteiligt zu sein. Für uns in der SPD stehen diese Herausforderungen ganz oben auf der Agenda.“